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Samstag, 21. Januar 2012

Kreuzfahrt MSC Splendida, Tag 7: Genua

Auf diesen Tag hatten wir uns sehr gefreut, denn, wie oft waren wir jetzt schon in Genua, um auf ein Schiff zu gehen, aber noch nie konnten wir Genua richtig ansehen. Dabei verspricht die Silhouette der Altstadt, die man beim Auslaufen der Schiffe immer vor Augen hat, doch einiges. Und genau dies war der Grund, dass wir den Tag voll ausnutzen wollten. Deshalb nahmen wir auch für den heutigen Morgen den Weckservice wahr.
Pünktlich um 06.30 Uhr klingelte uns das Telefon aus dem Schlaf. Jetzt hatten wir gemütlich Zeit, um uns zu waschen, zu frühstücken und zum fertig machen zum Landgang, denn die Splendida wollte um 08 Uhr in Genua anlegen. Als aller erstes peilten wir jedoch von unserem Balkon die Lage. Am Horizont sahen wir, noch ein gutes Stück entfernt, Genua.
Während des Frühstücks im Restaurant Villa Verde rückte Genua immer näher. Wegen des Mammutprogramms das wir heute vor hatten, standen wir, ohne dass wir uns Stress machen mussten um 08 Uhr parat, um von Bord zu gehen, nur der Kapitän machte uns einen Strich durch die Rechnung. Erst eine ¼ Stunde später als geplant stand die Splendida im Hafen von Genua. Im Vorfeld hatten wir gehofft, dass diese am Ponte Mille festmachen wird, tat sie aber nicht, die Splendida legte am Ponte Andrea Doria an, was uns ein paar hundert Meter mehr an Fußweg zur Bushaltestelle bescherte. Aber laufen ist ja gesund.
Endlich war es so weit und wir hätten von Bord gehen können. Mit ca. 20 weiteren Personen, die ebenfalls an Land wollten warteten wir nun. Alles wäre bereit gewesen, aber wir durften nicht von Bord. Letztendlich stellte sich heraus, dass hier wieder eine organisatorische Meisterleistung von MSC im Gange war. Die kleine Truppe musste warten, bis eine Gruppe Ausflügler von Bord gegangen war. Während der Wartezeit wäre „unser kleiner Haufen“ schon lange abgefertigt gewesen, aber nein, Ordnung muss sein. Eigentlich sind wir solche Beharrlichkeit eigentlich nur von Deutschland gewohnt! Wer gedacht hat, dass wir nun von Bord dürfen hat sich geirrt. „Unsere Gruppe“ wuchs weiter an und verstellte nun schon die Treppe. Trotzdem hieß es 5 Minuten warten bis die nächste Ausflugsgruppe sich durch die Wartenden gedrängt hatte. Mir wurde es nun einfach zu dumm, packte Anja an der Hand, zog sie mit und wir verließen mit der Ausflugsgruppe das Schiff. Da half kein rufen und reden des Personals mehr, wenn ich mich dumm stellen muss kann ich dies auch. Glücklich hatten wir so um ½ 9 Uhr die MSC Splendida verlassen.
Der Weg zur Bushaltestelle, von wo aus wir mit der Bus-Linie 20 in die Stadt fahren wollten, war absolut einfach. Schon vor der Kreuzfahrt hatte ich über Internet bei www.amt.genova.it zwei Tageskarten für die öffentlichen Verkehrsmittel bestellt. Besser gesagt handelt es sich hierbei um den sogenannten Genova-Pass, zum Preis von 4,50 € pro Person. Dazu kamen noch 2,- € Versandkosten für beide Karten, die eine Gültigkeitsdauer von 24 Stunden haben. Die Bezahlung erfolgte mit Kreditkarte und ca. 1 Woche nach der Bestellung kamen die Fahrkarten bei uns zu Hause mit der Post an.
Nach nur ein paar Minuten Wartezeit kam auch schon unser Bus und wir waren auf dem Weg in die Altstadt von Genua. Natürlich haben wir bei Fahrtbeginn die Fahrkarten entwertet.
Unsere Fahrt ging mit der Bus-Linie 20 durch Genua, wobei wir schon an einigen Stationen vorbei kamen, die wir uns auf unserer Tour durch Genua noch genauer ansehen wollten. Wir fuhren bis zur Bus-Haltestelle XX Septembre/Orientale, wo wir um Punkt 09 Uhr ankamen. Der Bushaltestelle gegenüber stand schon unsere erste Anlaufstelle, der Mercado Orientale. Der äußerst bunten Markt wurde 1899 eröffnet und an den Ständen wird alles Mögliche angeboten.

Mercado Orientale
Im Mercado Orientale
Gleich neben dem Markt steht die Chiesa Nostra Signora della Consolazione. Da es noch früher Vormittag war, konnte wir einen Blick in die Kirche werfen.

Chiesa Nostra Signora della Consolazione
Innenansicht Chiesa Nostra Signora della Consolazione
Auf der Via XX Settembre ging es nun zu Fuß zurück und nach nur 100 m standen wir schon vor der Ponte Monumentale. Diese, an Stelle eines alten Stadttors, 1895 errichteten Brücke, ist Gedenkstätte für die italienische Resistenza gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg.

Ponte Monumentale
Noch vor der Ponte, auf der linken Straßenseite, befindet sich eine Besonderheit von Genua. Es gibt in Genua mehrere Aufzüge, die von der AMT (Öffentlicher Verkehrsverbund von Genua) betrieben werden. Diese Aufzüge sind kostenpflichtig, aber in unserem Genova-Pass mit inkludiert. Wir benutzten den Aufzug, um an die Chiesa San Stefano zu kommen. In ihr wurde angeblich Kolumbus getauft. Leider, aus welchen Gründen auch immer, waren die Kirchentüren für uns versperrt.

Chiesa San Stefano
Nach diesem kleinen Abstecher fuhren wir mit dem Aufzug wieder nach unten und setzten unseren Weg auf der Via XX Settembre fort. Hinter der Ponte Monumentale ging es unter Arkadengewölben ein kurzes Stück weiter, bis wir nach links abbiegen mussten, um zum Piazza Dante zu gelangen. Im Schatten der 1930er-Jahre-Wolkenkratzer der Piazza Dante stehen gleich mehrere sehenswerte Gebäude. Als wichtigstes, aber auch am unscheinbarsten, ist das Casa di Cristoforo Colombo. Das sogenannte Elternhaus des Kolumbus, in dem der Seefahrer seine Kindheit verbracht haben soll, wurde 1684 durch französische Kanonaden zerstört und im 18. Jahrhundert fantasievoll rekonstruiert.

Casa di Cristoforo Colombo
Hinter dem Casa die Colombo befinden sich die Reste des romanischen Kreuzgangs von S. Andrea, die hübsch anzusehen sind.

Reste des romanischen Kreuzgangs von S. Andrea
Unserer weiterer Weg führte uns zur nahen imposanten 31 m hohen Porta Soprana. Sie war ehemals ein Stadttor der italienischen Hafenstadt Genua und zählt zu den wichtigsten noch erhaltenen Bauten des Mittelalters.

Porta Soprana
Wir durchschritten das alte Stadttor und bogen nach diesem nach links ab und folgten der Via di Ravecca. In dieser versorgten wir uns in einer kleinen Bäckerei mit Getränken. Dabei erlebeten wir wieder einmal die Herzlichkeit von Südländern bzw. Italienern. Natürlich sah man uns wieder an, dass wir zur Gattung der Touristen gehören. Als ob es das Selbstverständlichste auf der Welt wäre wurden wir in einem Schwall von italienisch begrüßt und wie ich nach einiger Zeit mitbekam, aufgefordert, ein Foto von der Backstube zu schießen. Ja, wir wurden richtig gehend in die Backstube gedrängt. Den anwesenden Bäckern wurde erklärt „tedesco“, also „deutsch“. Großes „ciao“ und „benvenuto“. Dann wurde der Backofen geöffnet und wir durften das in „Fertigung“ befindliche Brot ansehen und fotografieren, wie auch die Backstube.

In einer italienischen Backstube
Hernach große Verabschiedung und wieder ein Erlebnis reicher, das man so nur als Individualtourist erleben darf. Doch es sollte noch besser. Dazu mehr, wenn es an der Zeit ist.
Schnell waren wir von der Panetteria am Piazza di Sarzano.

Piazza di Sarzano
An dessen Ende gelangten wir an die Chiesa San Salvatore.

Chiesa San Salvatore
Von hier aus tauchten wir in das Gassengewirr der Altstadt von Genua ein und kamen als erstes an das Kloster Sant' Agostino, von dem noch ein restaurierter, mittelalterlicher Kreuzgang, neben der Kirche, zu sehen ist.

Kreuzgang des Kloster Sant' Agostino
Im Zickzack schlenderten wir anschließend durch schmale verträumte italienische Gässchen, um zur nächsten Anlaufstelle zu gelangen. Wie durch ein Wunder erreichten wir diese, ohne uns in dem Labyrinth zu verlaufen. Wie aus dem Nichts standen wir unvermittelt vor dem Torre de Embriaci.

Torre de Embriaci
Diesem gegenüberliegend erhebt sich die Chiesa S. Maria di Castello. Zur romanische Kirche S. Maria di Castello, die mit einer aufwendigen barocken Innenausstattung versehen ist, gehören ausgedehnte Anlagen eines Dominikanerklosters aus dem 15./16. Jahrhundert.

Chiesa S. Maria di Castello
Wer uns kennt, weiß genau was jetzt kommt. Natürlich, zuerst wird versucht in die Kirche zu kommen. Wir hatten Glück und das Kirchenportal ließ sich öffnen. Wir sahen uns nun in unserem unvergleichlichen Stil, alles in Ruhe genau an. Während ich ein einen Seitenaltar fotografierte, wurde Anja von einem Mann angesprochen, welcher auch versuchte sie zu „entführen“. Sie konnte ihm jedoch klar machen, dass sie mit ihrem Mann hier sei, weshalb die Beiden auf mich warteten. Der Mann erzählte mir nun in einem Mischmasch aus italienisch, spanisch und ganz wenig englisch ein wenig geschichtliches der Kirche. Weiter wurden wir aufgefordert, ihm zu folgen. Da wir an seinen Ausführungen Interesse zeigten und die Verständigung in dem beschriebenen Sprachmix einigermaßen klappte, zog der Mann plötzlich einen dicken Schlüsselbund hervor und führte uns durch den gesamten Kirchen- und Klosterkomplex. So ging es treppauf, treppab, nach links nach rechts und immer neue Räume taten sich uns auf. Ein wieder eingerichtetes Zimmer einer Nonne, Klosterkreuzgänge und -garten, Schatzkammer mit altem Kircheninventar, Kapelle der Grimaldis usw. usw. Das war eine Privatführung par excellence für die Giovanni, so der Name des guten Mannes, der fast beleidigt war, als ich ihm ein Trinkgeld geben wollte. Was Giovanni für eine Aufgabe bzw. Stellung an dieser Kirche hat, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen.

Innenansicht Chiesa S. Maria di Castello
Kreuzgang der Chiesa S. Maria di Castello
Fast eine Stunde hatte die Erkundung der interessanten Gemäuer gedauert, wovon wir aber keine Sekunde bereut haben. Genau das war noch das Erlebnis, das ich kurz vorher in meinem Bericht schon erwähnt habe.
Vor der Kirche setzten wir uns erst einmal gemächlich auf eine Mauer, pafften ein Zigarettchen und konnten es immer noch nicht richtig glauben, was uns eben widerfahren war.
Wieder lag vor uns der „Irrgarten“ der Altstadt Genuas, in Form von engen verwinkelten Gassen. Wir meisterten aber anhand meiner Beschreibung die Herausforderung bravourös und erblickten schon schnell die nächste faszinierende Kirche, die Chiesa San Donato. Das Gotteshaus gilt als die besterhaltene romanische Kirche der Stadt. In ihr herrscht striktes Fotografier- und Filmverbot.

Chiesa San Donato
Mittlerweile war es kurz vor Mittag und wir entschieden, demnächst unseren Füßen und unserem Geist eine Entspannung zu gewähren. Was lag also näher, als in einem Cafe eine Pause einzulegen. Zunächst marschierten wir noch um die Chiesa San Donato herum und gelangten nach ein paar Minuten auf den Piazza delle Erbe. Auf diesem typisch italienischen Platz hatte das Cafe „La Cremeria delle Erbe“ im Freien bestuhlt. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen, genau das, was wir gesucht hatten. Wir ließen unsere müden Knochen auf die Stühle sinken und genossen den, wie fast überall in Italien, hervorragenden Cappuccino.

Piazza delle Erbe
Erholt und gestärkt konnten wir uns auf den weiteren Attraktionen von Genua widmen. Munteren Schrittes ging es nun zum Piazza Giacomo Matteotti. Sofort erkannten wir, dass es wieder etwas länger dauern würde, bis wir diesen Platz wieder verlassen können, denn an ihm stehen wieder mehrere Bauwerke, die unser Interesse weckten. Zunächst war da die Chiesa del Gesù. Diese wartet mit einer prunkvollen Innenausstattung auf. Wir hatten Glück, denn, obwohl es schon nach 12 Uhr war, konnten wir den Kirchenraum betreten.

Chiesa del Gesù
Innenansicht Chiesa del Gesù
Nach Verlassen der Kirche zog der Palazzo Ducale unser Augenmerk auf sich. Der Palast war 1339 - 1805 Residenz der Dogen (Herrscher der unabhängigen Stadtrepublik Genua nach venezianischen Vorbild).

Palazzo Ducale
Heute beherbergt der Palazzo ein Museum. Vor der Reise konnte ich recherchieren, dass es im Palazzo Ducale herrliche Säle zu sehen gibt. Wir waren hin- und hergerissen. Sollen wir die Säle besichtigen oder sollen wir unseren Rundgang fortsetzen. Nachdem jetzt schon absehbar war, dass wir unser Programm niemals schaffen würden und der Tatsache, dass heute ein herrlich sonniger Tag war, entschlossen wir uns, nur ein wenig durch die frei zugänglichen Innenhöfe des Palastes zu streunen.

Innenhof im Palazzo Ducale
Als nächstes war eine weitere Hauptsehenswürdigkeit von Genua angesagt, die Kathedrale San Lorenzo. Sie wurde 1118 von Papst Gelasius II. geweiht. Mit dem Bau der mittelalterlichen Kirche wurde um 1100 begonnen. Fertiggestellt wurde sie jedoch erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Wegen dieser epochenübergreifenden Konstruktionsgeschichte weist die Kathedrale sowohl Merkmale der romanischen wie auch der gotischen Baukunst auf.

Kathedrale San Lorenzo
Durch unsere Bummelei hatten wir es wieder einmal geschafft, dass die Kathedrale nicht mehr geöffnet war. Gut, das merken wir uns, jetzt hatten wir also schon den Palazzo Ducale, den wir uns irgendwann einmal von Innen noch genauer betrachten wollten und nun noch die Kathedrale dazu. Bedeutet, wir müssen während einer Kreuzfahrt wieder einmal einen Landgang in Genua einlegen!
Ebenfalls an der Piazza San Lorenzo steht das Museo del Tesoro. Hauptattraktion des Domschatzes ist der hochverehrte „Heilige Gral“. Aber auch dieses Museum hatte geschlossen.

Museo del Tesoro
Ein paar Schritte vom Dom entfernt hat sich ein mittelalterliches Ensemble erhalten was unser nächstes Ziel war. Die Piazza San Matteo mit ihren gotischen Palazzi war das Stadtquartier der Familie Doria. Zudem steht hier die Chiesa San Matteo, in der der genuesische Admiral Andrea Doria seine letzte Ruhe fand.

Piazza San Matteo
Chiesa San Matteo
Von hier war war es nur noch ein Steinwurf bis zum Piazza Raffaele De Ferrari. Die Piazza de Ferrari ist ein Platz im Zentrum von Genua. Mit ihrem monumentalen Springbrunnen stellt sie die Agora Genuas dar. Er wird gesäumt von mehreren sehenswerten Palazzi, unter anderem ist von ihm aus auch die Rückansicht des Palazzo Ducale zu sehen.

Auf dem Piazza Raffaele de Ferrari

Des weiteren steht auf dem Paltz das Teatro Carlo Felice. Es ist das wichtigste Opernhaus in Genua.

Teatro Carlo Felice
Sage und schreibe 20 Minuten hüpfte ich um den Platz, um auch alles auf die SD-Karte der Kamera zu bannen. Anja hatte sich zentral nieder gesetzt und ließ so alles auf sich wirken. Es wäre zwar zu Fuß auch nicht weit gewesen bis zum Piazzza Corvetto, aber unsere Füße dankten es uns und durch unseren Genova-Pass kostete uns die Fahrt mit dem Bus nichts. So stiegen wir in die Bus-Linie 18 und fuhren zu besagtem Piazza. Direkt gegenüber der Bushaltestelle Via Roma/Piazzza Corvetto sahen wir den Palazzo Antonio Doria (heute Präfektur) der als einer ersten manieristischen Bauten der Stadt, 1541-43 für Admiral Andrea Doria errichtet wurde.

Palazzo Antonio Doria
In der Mitte eines der größten und elegantesten Plätze von Genua, dem Piazza Corvetto, steht das Reiterstandbild von Vittorio Emanuele II di Savoia.


Piazza Corvetta mit Reiterstandbild

Als nächstes wollten wir den steilen, romantischen Park der Villetta di Negro, der an de Platz angrenzt, hoch laufen.

Park der Villetta di Negro

Anja signalisierte mir jedoch, dass ihre Bandscheiben dies nicht mehr mit machen wollen. Flexibel wie wir sind, brachen wir also hier unsere Stadtbesichtigung ab. Wir entschieden, dass wir mit dem Bus Richtung Hafen fahren und auf dem Weg dort hin, falls wir ein Cafe sehen, noch eine Pause einlegen. So kam es, dass wir bis zur Bushaltestelle Darsena fuhren. Von hier aus war es nicht weit bis zum, von früheren Aufenthalten in Genua bekannten, Caffé „Il Gelato“ am Marina Porto Antico. Bei einem herrlichen Ausblick auf den Porto Antico genossen wir im Freien unseren Cappuccino und waren uns einig, dass Genua uns all das was wir erwartet hatten, geboten hatte.

Ausblick beim Cappuccino-Trinken am Porto Antico
Neben dem Cafe befindet sich ein kleiner Supermarkt, in dem wir uns noch ein Panino, lecker mit Prosciutto belegt, kauften.
Den restlichen Weg, bis zum Kreuzfahrthafen, legten wir wieder mit dem Bus zurück. Bei dieser Fahrt geschah es, unsere Fahrkarten wurden kontrolliert. Da wir immer brav eine Fahrtkarte kaufen, waren wir über diese Kontrolle richtig gehend erfreut. Stolz präsentierte ich unsere Genova-Pässe und bekam ein freundliches „Grazie“ vom Kontrolleur zu hören.
Ausgestiegen sind wir an der Bushaltestelle Haltestelle Marittima/Principe FS, die fast der Zufahrtsstraße zur Stazioni Marittime gegenüber liegt. Entlang der Mole war es dann nicht mehr weit bis zum Liegeplatz der MSC Splendida. Von der Mole aus bietet sich immer ein herrlicher Blick auf die angelegten Schiffe.

Schöner Blick von der Hafenmole auf die MSC Splendida
Aus jahrelanger Kreuzfahrterfahrung -wie das klingt- steuerten wir zielsicher auf den Eingang für die Transitgäste der MSC Splendida zu. Vor uns standen 6 Personen um durch die Kontrolle zu kommen, also gleich hatten wir es geschafft. Was war jetzt? Der Eingang wurde kommentarlos geschlossen und das Personal grinste nur hämisch. Ein Grund für die Schließung des Einganges war nicht zu erkennen. Auf Frage eines italienischen Passagiers wurde diesem nur erklärt: „Security“. Nach geraumer Zeit sahen wir, dass eine Fähre in den Hafen einlief. Vielleicht war ja dies der Grund. Eine Erklärung durch das Personal, außer, ich kann es leider nicht anders beschreiben, dämliches Grinsen, kam nicht. So standen wir 25 Minuten vor dem Eingang, ohne zu wissen, warum wir nicht auf das Schiff dürfen. Wieder eine organisatorische Meisterleistung von MSC. Ich würde mich freuen, wenn ein Verantwortlicher von MSC diese Zeilen lesen würde und Abhilfe schaffen würde. Ich kann hier nur als Vergleich die Vorgehensweise bei Royal Caribbean ansprechen. Wir mussten einmal ein paar Minuten am Ausgang eines Schiffes warten. Sofort wurden die wartenden Passagiere von einem Offizier unterrichtet, warum es zu der Verzögerung kam. Dies wegen 2 bis 3 Minuten. Bei MSC standen wir 25 Minuten blöd grinsenden Personal gegenüber die sich, so hatte es den Anschein, sich über die Wartenden noch lustig machten.
Um 15.30 Uhr betraten wir dann unsere Kabine. Hier machten wir uns ein wenig frisch, schlüpften in legere Klamotten und setzten uns anschließend in die Kaffe-Bar „L' Espresso“. Zum Auslaufen aus dem Hafen von Genua, das wir nun schon so oft gesehen hatten, bestellten wir einen Cocktail des Tages (MSC Colpo di Fulmine) und genossen diesen.
Deutlich merkte man, dass am heutigen Tag ein großer Passagierwechsel statt gefunden hat. Alles lief viel hektischer ab. Als dann noch die Durchsagen kamen, dass um 17 Uhr die obligatorische Seenotrettungsübung statt findet, glich das ganze einem aufgescheuchtem Hühnerhaufen.
Da die Bars zur Seenotrettungsübung geschlossen wurden, schlürften wir unseren Cocktail leer und gingen dann auf unsere Kabine. 
Zur Seenotrettungsübung möchte ich noch ein paar Sachen anmerken. Wir gingen vor genau 7 Tagen auf die MSC Splendida und hatten bis zum heutigen Tag keine Rettungsübung bzw. Einweisung in die Rettungswesten. Die Haverie der Costa Concordia war gerade mal ein paar Tage her und trotzdem nahm MSC die ganze Sache recht locker. Heute, also einen Tag, bevor wir wieder vom Schiff gehen, sollten wir nun an dieser Übung teilnehmen. Bitte MSC, erklärt mir den Sinn dieses Verhaltens! Ganz ehrlich, für mich hat MSC aus den Vorfällen mit der Costa Concordia nichts, aber rein gar nichts gelernt. Welche Überheblichkeit muss man besitzen so fahrlässig mit der Sicherheit seiner Passagiere umzugehen. Wir trieben das ganze noch auf die Spitze und blieben während der Übung auf unserer Kabine. Niemand kontrollierte, ob alle Kabinen leer sind, unbehelligt konnten wir der Übung fern bleiben.

Während also auf dem Schiff die Seenotrettungsübung lief, konnte ich von unserem Balkon aus diesen herrlichen Sonnenuntergang fotografieren.



Sonnenuntergang

Die Show im Strand-Theatre war heute schon für 19 Uhr angesetzt. Es blieb uns also genügend Zeit, uns für den Abend zu richten. Außerdem fingen wir schon einmal mit dem Packen der Koffer an. Langsam wurde uns also klar, dass die Kreuzfahrt langsam dem Ende zu ging. Um dieses Gefühl los zu werden, stürzten wir uns also in die Abendvergnügungen. Als erstes ins Theater, wo wir uns die unterhaltsame „Begrüßungs-Show“, die unter dem Motto „Prestige“ lief, ansahen.
Noch einmal drehten wir nach der Show eine Runde auf dem Schiff, wobei wir auch Ausschau nach meinem Chef hielten, der heute zusammen mit seiner Frau, zu seiner ersten Kreuzfahrt in Genua auf die Splendida gekommen war. Ich nehm es vorweg, heute haben wir ihn nicht gefunden.
Nach dem Abendessen verabschiedeten wir uns von unseren Tischnachbarn und unseren Kellnern. Unseren Absacker des Abends genehmigten wir uns heute nochmals in der Piano-Bar Prua. Erst weit nach Mitternacht konnten wir uns aufraffen und in unsere Kabine gehen. Dort mussten wir den Rest noch zusammen packen und vor dem Schlafen gehen, die Koffer vor die Tür stellen.
Mit einem wehmütigen Gefühl, das uns fast bei jeder letzten Nacht auf einem Kreuzfahrtschiff überkommt, ließen wir nochmals die vergangenen Tage Revue passieren, und schliefen irgendwann ein.




  Nautical Cities - Cruise Ship Tickers

2 Kommentare:

  1. Genua in Transit... So sieht man auch was von der Stadt... Wir waren hier immer bloß zur Ein- und Ausschiffung und hatten nie Zeit.

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    1. Wir waren wirklich froh, dass wir die Fahrt so abgewickelt hatten. Die Abfahrt in Barcelona hatte wirklich 2 große Vorteile:
      1. Bessere Flugverbindung
      2. Genua mal ansehen
      Es war nicht das letzte mal, dass wir diesen Weg gewählt haben.

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